Die Berliner S-Bahn verkehrt im Gegensatz zur U-Bahn der Hauptstadt meist oberirdisch. In vielen Regionen Berlins verlaufen die S-Bahn-Gleise sogar auf Stelzen über der Stadt. Dies hat für die Touristen den großen Vorteil, dass sie während der Fahrt viel von Berlin sehen. Obwohl die S-Bahn im Gegensatz zu Bus, Straßenbahn und U-Bahn von der Deutschen Bahn betrieben wird, gelten fast alle Fahrkarten in allen Verkehrsmitteln. Das Berliner S-Bahn-Netz ist über 300 km lang und hat derzeit 15 Linien. Es ist damit das größte und längste S-Bahn-Netz in Deutschland.
Die Berliner S-Bahn hat eine sehr lange Geschichte. Bereits 1838 fuhr der erste Zug von Berlin nach Potsdam, damals natürlich durch eine Dampflokomotive gezogen. Um das Jahr 1900 wurden die ersten Elektrozüge eingeführt. Die große Elektrifizierung des Netzes fand aber erst nach dem 1.Weltkrieg statt. Etwa 1930 war das gesamte S-Bahn-Netz auf Strom umgestellt. Im 2.Weltkrieg wurde die S-Bahn stark beschädigt, jedoch waren es nur wenige Wochen im Jahr 1945 in denen gar keine S-Bahn in Berlin verkehrte. Durch den Mauerbau wurde, wie die gesamte Stadt, auch die S-Bahn in zwei Teile gespalten. Nach dem Ende der deutschen Teilung wurde im Sommer 1990 der Gesamtberliner S-Bahn-Verkehr wieder aufgenommen. Nach und nach wurden stillgelegte Strecken eröffnet. Seit 2009 sind auf Grund von Mängeln an Fahrzeugen u.a. durch zu wenig Wartung der Wagen viele Züge ausgefallen. Viele Berliner meinen, dass sich die S-Bahn in der größten Krise seit der Wiedervereinigung befindet. Nur sehr langsam verbessert sich derzeit (2011) die Situation.
Das im Jahr 2020 etwa 330 Kilometer lange Streckennetz der S-Bahn Berlin hat über 160 Bahnhöfe. Ein Teil der Netzes (gut 20%) befindet sich im Bundesland Brandenburg, der Rest in Berlin. Von der Mitte der Stadt verkehren die Linien sternförmig in die Randbereiche Berlins und in die umliegenden Gemeinden. Es gibt aber auch eine Ringbahn, auf der S-Bahnen sowohl im Uhrzeigersinn als auch gegen den Uhrzeigersinn im Kreis um Berlin fahren (S41 und S42). Manch ein Tourist fährt eine Runde um sich die Außenbezirke Berlins preiswert anzuschauen (Dauer eine Stunde). Touristen fahren am häufigsten mit der S7 Richtung Süd-Westen. Diese Linie verkehrt zwischen dem Zentrum, dem Wannsee und weiter nach Potsdam.
Der am häufigsten genutzte Streckenabschnitt der Berliner S-Bahn ist zwischen Westkreuz und Ostkreuz. Mehrere S-Bahn-Linien benutzen diese Gleise mit so bekannten Haltestellen wie Charlottenburg, Bahnhof Zoo, Hauptbahnhof Berlin, Friedrichstraße, Alexanderplatz oder Ostbahnhof. Alle Berliner Fernbahnhöfe haben einen S-Bahn-Anschluss. An Wochenenden verkehrt die S-Bahn Berlin die ganze Nacht.
Fast alle S-Bahn-Wagen haben in Berlin die gleichen Farben. Sie sind ockerfarben mit roten Streifen. Dadurch sind sie leicht von Regionalzügen der Bahn (oft rot) oder U-Bahnen (meist gelb) zu unterscheiden. Mehrmals erprobte man bei der S-Bahn auch andere Farben, da nach Meinung einiger ocker an Fahrzeugen eine etwas altmodische Farbe ist. Man kehrte aber immer zu den alten Farbgebung ocker und dunkelrot zurück.
Siehe auch Artikel: U-Bahn Berlin und Straßenbahn von Berlin
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